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  • Autorenbild Sarah Schmalholz

Jobwechsel: Steckst du fest zwischen gehen oder bleiben?

Wünschst du dir einen Job, der wirklich zu dir und zu deinem Leben passt aber zweifelst immer wieder, was du machen sollst, ob du dich wirklich „wagen“ sollst und ob dir überhaupt noch Wege offen stehen…?


Nicht nur zu Jahresbeginn, sondern in jedem Augenblick sollte unser Leben es uns wert sein, die Dinge zu verändern, die nicht mehr zu unserem Glück beitragen, sondern im Gegenteil sogar zu unserer Unzufriedenheit oder unserem Unglück.


In der Grübelfalle?


Wenn du schon länger darüber grübelst, dich beruflich neu zu orientieren, aber einfach nicht weißt, was du aus deinen Stärken, Talenten und Erfahrungen machen sollst, wenn du dir unsicher bist, ob du nicht zu alt oder zu unerfahren bist, du nicht weißt, ob du es wirklich “riskieren” kannst, dann möchte ich dich einladen, dass du dir vorstellst, du hast es gewagt.


Du bist losgegangen und hast dich aktiv damit beschäftigt, welche andere Perspektive es für dich beruflich gibt. Du hast dich tatsächlich neu orientiert. Mittlerweile ist es Januar 2021 – und es fühlt sich so gut an, morgens wieder mit einem Lächeln aufzustehen und dich auf deinen Arbeitstag zu freuen.


Habe ich gerade genau dein Wunschszenario beschrieben? Kannst du bei dem Gedanken daran aufatmen und würdest am liebsten sofort in die Glaskugel schauen, um zu sehen, wo genau du dann bist?



Veränderung ist die Überwindung von Widerständen


Dann habe ich eine positive Nachricht: Diese Veränderung ist keine Utopie. Sie liegt ganz allein in deinen Händen, du kannst sie anstoßen und umsetzen. Du musst nur losgehen – und das ist, wie ich aus eigener Erfahrung sehr gut weiß, oft der schwerste Schritt. Doch kein anderer wird diese Veränderung für dich lostreten, denn keinem anderen ist dein Leben so vertraut und wertvoll, niemand anders kann sich so “reinhängen“, um das Beste für dich herauszuholen wie du selbst.


Von Tag 1 an auf dieser Erde ist Veränderung unser ständiger Begleiter: Als Neugeborenes komplett hilflos, lernen wir schon in den ersten rund 15 Monaten zu greifen, mit den Augen und mit ersten Wörtern zu kommunizieren, zu essen, zu laufen … Veränderung gehört als Kind zu unserem Leben wie die Sonne und der Regen. Doch mit zunehmendem Alter scheinen wir ein Level zu erreichen, an dem Veränderung aus uns selbst heraus nicht mehr an der Tagesordnung, sondern eine Option ist.



Die "vorprogrammierte" Angst


Meine Erklärung ist, dass wir ein bestimmtes Level an Selbstbestimmtheit erreicht haben, aus dem heraus es sich schon ganz komfortabel leben lässt. Veränderungen, die dann die wichtigsten Pfeiler unseres Lebens betreffen, fordern von uns, diese vermeintliche Komfortzone zu verlassen für etwas, dessen Ende wir noch nicht klar sehen können und deshalb sogar unbewusst als mögliche Bedrohung einschätzen.


Die Neuorientierung im Job geht häufig einher mit einer Unsicherheit über die eigenen Stärken und Chancen, mit gefühltem Statusverlust, Verlust des gewohnten Umfelds und finanziellen Veränderungen. Doch sobald wir eine Bedrohung wittern, reagiert der älteste Teil unseres Gehirns, der Hirnstamm, mit seinem urzeitlichen Reaktionsmustern “Kämpfen”, “Flüchten” oder “Erstarren”. Diese drei Möglichkeiten sind uns zwar bei extremer Gefahr bis heute absolut hilfreich, nur stellt ein gut durchdachter Jobwechsel keine Gefahr für dich dar, sondern bietet dir im Gegenteil die Chance, deinem Leben eine positive Wendung zu geben, wenn du schon viel zu lange in einem Job feststeckst, in dem du nicht glücklich bist.


Doch gerade weil wir noch nicht wissen, wo und wie wir genau mit der Veränderung ansetzen wollen, bleiben wir, wenn es darum geht, Nägel mit Köpfen zu machen oft im “Erstarren” und tun: nichts. Denn hier wissen wir wenigstens, was uns erwartet. Nichts Verlockendes, Verheißungsvolles, Spannendes, Interessantes – aber immerhin etwas, das wir kennen.



Achtsamkeit für eine realistischere Perspektive


Es gilt also, in vollem Bewusstsein dessen, dass wir es sicher das ein oder andere Mal mit der Angst zu tun bekommen, die Veränderung dennoch zu wagen und unsere Gefühle dabei zu managen. Um den aufkommenden Gefühlen ihre Intensität zu nehmen, kann euch Achtsamkeit eine große Hilfe sein. Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Fähigkeit mit Stress umzugehen durch Achtsamkeit sehr gestärkt wird.


Achtsamkeit unterstützt unser Gehirn dabei, sich von den „primitiven“ Überlebensreaktionen wegzubewegen und einen besseren Zugang zu den jünger entwickelten Teilen unseres Gehirns zu erhalten, insbesondere zum präfrontalen Kortex mit seiner Kapazität zu begründen, flexibel zu bleiben und eine Perspektive zu entwickeln.

Und noch einen meiner „persönlichen Ratgeber“ kann ich euch ans Herz legen, wenn ihr die Veränderung im Job meistern wollt.



Mein radikalster Ratgeber

Ein für mich ganz grundlegender Ratgeber, wenn es darum geht, Veränderungen im Leben anzustoßen, ist das Bewusstsein über die Endlichkeit meines Lebens. Gedanklich setze ich mich also bei kniffligen Fragen oder Entscheidungen neben meinen Tod und frage mich, was ich angesichts dieses unumgänglichen Faktors tun möchte. Und dieses Zwiegespräch setzt eine mir innewohnende Weisheit frei, nämlich die, dass mein Leben verletzlich und vergänglich - und damit eine einzigartige Kostbarkeit ist, die ich im besten Sinne leben möchte.


Dieses Leben, dieser Tag, diese Minute sind keine Generalprobe, sie sind die einzige Live-Übertragung, die jemals gesendet werden wird. Und manchmal wird man schneller abgeschaltet, als man glaubt. Es klingt radikal und so radikal ist das Leben auch. Es ergibt keinen Sinn, sich etwas anderes vorzumachen und Dinge auf “später” zu verschieben.

Kommen wir also noch einmal zurück zu einem der Momente, an dem ich gedanklich neben ihm sitze, dem besagten “Herrn Tod”. Egal um was es geht, wird mir immer wieder eines ganz besonders klar: Ich möchte meine eigenen Koordinaten für mein Leben finden und diese leben. Es spielt absolut gar keine Rolle was andere darüber denken mögen und es ist Schmarrn, permanent alles zu verschieben, das Leben will JETZT gelebt werden.



Klarheit über die eigenen Werte


Als Folge dessen bin ich sehr viel klarer in meiner Kommunikation geworden. Beruflich und privat. Ich will meine Zeit mit Menschen und Tätigkeiten verbringen, denen ich mich verbunden fühle, die ich wertschätze und von oder durch die ich mich wertgeschätzt fühle. Ist dies nicht der Fall, ziehe ich immer deutlicher meine Grenzen und das fühlt sich richtig und gut an. Im Job konnte ich das schon einige Male probieren. Im Privaten befinde ich mir mehr und mehr auf dem Weg dorthin. Und das verlangt Mut, weil es auffällt und auch eher aneckt. Und auffallen möchte ich eigentlich nicht, das läuft meiner doch eher introvertierten Natur sehr zuwider.


Doch das Schöne ist, je offener ich durchs Leben gehen, je mehr erschließt sich mir eine neue Freiheit. Eine Freiheit, die daraus entsteht mir zu erlauben, ganz ich selbst zu sein.



Verstellt ihr euch noch oder lebt ihr schon?


Immer wieder erlebe ich, dass Menschen Dinge tun, nicht etwa, weil es ihren eigenen Maßstäben entspricht, sondern weil es in der Gesellschaft so üblich ist, sie es in ihrer Familie so gelernt haben, es halt eben immer schon so war, sie gutes Geld dafür bekommen usw. Das ist in manchen Alltagsdingen ein sehr hilfreiches Verhalten, denn sonst müssten wir uns über alles den Kopf zerbrechen. Doch je bewusster wir anfangen, unser Leben nach unseren ganz eigenen Wertmaßstäben zu leben, unsere Werte immer weiter und feiner zu entwickeln und diese vielleicht sogar an unsere Kinder weiterzugeben, desto mehr wird uns diese unglaubliche Freiheit bewusst, die wir haben.


Wir haben nämlich immer die Wahl!


Die Wahl, Dinge zu übernehmen, weil sie auch unseren Werten entsprechen. Die Wahl, uns von Dingen zu distanzieren, die nicht zu unseren Werten passen. Die Wahl, ganz eigene Werte zu haben und zu leben oder uns auf den Weg dorthin zu machen, sie zu erkunden.


Und hier schließt sich für mich ein Kreis. Denn zu der für mich ersten grundlegendsten Lebensessenz, dem Bewusstsein über die Vergänglichkeit meines Lebens, gesellt sich die zweite: ICH, und zwar nur ich, habe HIER und JETZT die Möglichkeit, mein Leben zu verändern. Steckt darin nicht eine unfassbar geniale und positive Freiheit!?


Wenn du also die Veränderung im Job willst, weil du in einem Jahr nicht immer noch so unglücklich dort festhängen möchtest, dann geh los! Du setzt den ersten Schritt in deine Freiheit!


 

Denkt ihr auch, es lohnt sich, für euer eigenes Ding loszugehen – welche Ängste halten euch noch zurück? Ich freue mich, von euch zu lesen…

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