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  • Autorenbild Sarah Schmalholz

Finde Deinen Job zum Glück indem Du Klarheit über Deine Stärken gewinnst

Könntest du mir jetzt direkt fünf deiner wichtigsten Stärken nennen?


Um den Job zu finden oder zu erschaffen, der ein richtig guter Teil deines Lebens ist, solltest du diese bald aus dem Effeff beherrschen. Denn einer der wichtigsten Schritte, um aus einer unglücklichen Jobsituation herauszukommen, ist, sich Klarheit über seine Stärken zu verschaffen, und zwar auch über diejenigen, die uns nicht bewusst sind, oder die wir als unwichtig abtun. Denn dann können wir unser Jobprofil für neue Arbeitgeber oder Kunden sehr häufig neu und in unserem Sinne ausrichten. Studien aus der positiven Psychologie zeigen zudem, dass ein anderer Fokus auf Stärken diese nicht nur vertieft, sondern dich langfristig glücklicher macht.


Versunkene Schätze

Häufig erlebe ich, dass Menschen anfangen zu straucheln, wenn sie ihre Stärken benennen sollen. Das liegt zum einen daran, dass wir uns zu selten bewusst machen, welche Stärken wir in uns tragen. Zum anderen liegt es daran, dass wir viele Stärken gar nicht als Stärken wahrnehmen. Ein klassisches Beispiel aus dem Familienleben: Du bekommst alles perfekt organisiert, angefangen davon, dass morgens alles im Kühlschrank ist was die Liebsten so essen, bis hin zur Abstimmung von Terminen und dem chauffieren, dem Haushalt führen und dem Zeit füreinander haben, dann ist da auch noch dein Job, du bist trotzdem meist gut gelaunt und relativ entspannt… Ich höre schon wie es rattert und du vielleicht sagst, "Ja, dann kann natürlich alles eine Stärke sein!" Nein, das kann es nicht. Aber wir neigen oft dazu die Dinge, die uns ganz automatisch gut gelingen, nicht wertzuschätzen - und trauen uns im Falle einer neuen Bewerbung nicht zu, sie zu benennen. Aber es bekommt eben nicht jeder den Alltag so gut organisiert. Wenn es aber bei dir so ist, dann behältst du den Überblick in Projekten, hast Organisationstalent und bewahrst Ruhe auch in hektischen Situationen!


Weitere Beispiele könnten sein, wenn du immer die Karten für gemeinsame Geschenke schreiben musst, du immer dann angerufen wirst, wenn deine Freundin schlecht eine Entscheidung fällen kann, oder deine Freunde dich in Finanzfragen zurate ziehen... All das sind wichtige Hinweise darauf, welche Stärken in dir schlummern, die du vielleicht gar nicht bewusst wahrnimmst und leider auch oft genug als unwichtig abtust. Heb Deine versunkenen Schätzchen, sie bringen deine Fähigkeiten zum strahlen!


Hier geht`s lang

Wir suchen unsere Stärken oft im erlernten und im Job erprobten Wissen. Natürlich liegt hier auch eine riesige Quelle für unsere Stärken, denn an den Aufgaben, die im Arbeitsalltag anfallen, können wir sehr gut sehen, was uns liegt, was wir gerne machen, und was nicht. Zudem ist dein fachliches Wissen, dass du über eine lange Ausbildung und Weiterbildungen bis hin in Leitungspositionen vertieft hast, ein riesiger Fundus für deine Stärken. Und auch hier lohnt sich ein Blick auf deine persönlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen, die sogenannten "soft skills": Bist du diejenige, zu der Kollegen kommen, wenn sie einen sehr ehrlichen Ratschlag für das nächste Mitarbeitergespräch möchten? Bist du regelmäßig Ansprechpartner für die Auszubildenden in einem Unternehmen, weil du dich auf Augenhöhe mit Ihnen unterhältst? All diese Fähigkeiten sind wie Wegmarker, die dich auf den Weg zu dem Job führen, der richtig gut zu dir und deinem Leben passt.


Powertraining für deine Stärken und dein Glück

Doch nun zum zweiten Punkt, warum ihr euch eure Stärken bewusst machen solltet: Wenn ihr neue Wege findet, diese Stärken einzusetzen, trägt das nicht nur zu ihrer Festigung bei, sondern auch dazu, dass ihr glücklicher seid!


In einer Studie mit Fabian Gander von der Uni Zürich wurden Teilnehmer gebeten, ihre Stärken aufzuschreiben, und zwar auch jene Stärken, die nur schwach ausgeprägt sind. Dann wurden die Befragten in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe sollte in der folgenden Zeit ihre fünf am intensivsten ausgeprägten Stärken in einem anderen Kontext anwenden, die zweite Gruppe ihre fünf am schwächsten ausgeprägtesten Stärken. Zum Beispiel könnte derjenige, der bisher privat gerne kocht einmal einen Kochabend in der Firma oder unter Freunden veranstalten. Ein Bücherwurm könnte einen Vorlesenachmittag im Seniorenheim anbieten und die Sozialarbeiterin, die sich um andere sorgt, könnte sich ein Mal wöchentlich eine Massage leisten, in der sie sich nur um sich selbst kümmert.


Das Ergebnis: Schon nach einem Monat gaben die Teilnehmer beider Gruppen an, sich glücklicher zu fühlen. Als die Forscher nach einem halben Jahr erneut nachfragten, berichteten die Probanden, dass dieses gesteigerte Glücksempfinden anhalte. Die Teilnehmer der Gruppe mit den schwach ausgeprägten Stärken erlebten zudem, dass sie ihre zuvor schwach ausgebildeten Stärken deutlich ausgebaut hatten.


Der Blick auf unsere Stärken und deren bewusstes Anwenden ist enorm hilfreich. Er erschließt uns neue Chancen und Wege, gerade beruflicher Art. Wir sehen bei dem Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung oft Hindernisse, sehen, dass wir dies und jenes nicht können. Diese kritische Brille hat ihre Berechtigung und ist sinnvoll für eine realistische Einschätzung und das tatsächliche Ausmachen von Hürden. Aber zuallererst sollten wir uns doch unserer Stärken bewusst sein, denn sie sind eine solide Basis, um den Mut und die Motivation aufzubringen, eine neue Entwicklung anzustoßen und unsere Komfortzone zu verlassen.


Habt ihr Schwierigkeiten, eure Stärken klar zu benennen? Wo könntet ihr sie trainieren?

Ich freue mich über eure Kommentare…

Alles Liebe, Sarah


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